Dienstag, 17. November 2009

Herbst

streife durch die Gassen
renne Treppen hinauf
schleiche langsam weiter um nichts zu verpassen
sauge jeden Lichtstrahl in mir auf
betaste jeden Stein
atme alle Düfte ein


Dreh mich mit dem Wind
lass mich führen
Wie ein naives Kind
lasse mich alles spüren

mache die Augen zu
lausche dem rauschen
flieg mit den Wolken hinu


hinein in Zauberwelten
tauche tief hinein
Nichts von altem laß ich gelten

tanze und springe
lass mich fallen
und singe

Kehr zurück
Mach eine Kiste auf
und pack hinein mein kleines Glück


der Andere

Graue Menschen rasen durch die Stadt
jeder nur auf sich selbst bedacht
rempeln sich durch die Straßen
ohne Obacht

Vollkommen blind
mit sturem Blick gerade aus
nur aufs Ziel hinaus

ein verkannter bückt sich
und hebt ein verlorenes Lächeln auf
schützt es zärtlich

geht langsam hinfort
kämpft sich gegen den Strom
zu einem vergessen Ort

Angekommen packt er es wieder aus
und es beginnt zu leuchten
alle versteckten treten wieder heraus

zusammen laufen sie in die entgegengesetzte Richtung
schauen in jedes Gesicht
und verteilen ein wenig Licht

an Tobi

Anti

ANTI

anders sein
gegen den Strom schwimmen
sein Leben selbst bestimmen
verrückte Dinge tun
gegen böse Blicke mal völlig immun
andres sein
Die Sonne im Herzen haben
während die anderen im Pessimismus traben
einfach laut anfangen zu singen
und in die Luft springen
anders sein
Punkte mit Streifen tragen
nicht andere nach der Meinung fragen
Etwas sagen
und nicht nur Phrasen blasen
damit andere völlig verquasen
anders sein
sich gegen die Gesellschaft auflehnen
eine friedliche Zukunft ersehnen
sich interessieren
nicht nur parieren
anders sein
Bananen mit gummibären essen
nektarien auspressen
anders sein
rückwärtslaufen
kaputte Sachen kaufen
nicht sein wie jeder andere